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DAS RAUSCHEN DER BIRKEN ODER WAS DIE FOTOGRAFIE FÜR MICH BEDEUTET

In den besten Momenten ist das Fotografieren für mich ein Rausch, eine Art der unmittelbaren Verbindung mit der Welt, ein schwebender Zustand, in dem Einigkeit zwischen Innen und Außen besteht. Dieser Moment, in welchem der Finger auf den Auslöser drückt, ist für mich der Versuch, die Welt aus meiner Sicht zu gestalten und etwas Bleibendes zu schaffen, ohne die Welt direkt zu verändern. Jede Aufnahme ist nicht nur Abbild, sondern auch Ausdruck. 

 

Ich möchte Verbündete finden und Verbindungen herstellen. Birken symbolisieren für mich in gewisser Hinsicht eine Ästhetik, aber auch eine spezifische Aneignung der Welt, welche ich gerne in meiner Fotografie gespiegelt sehe. Sie ist ein minimalistischer Pionierbaum. Die Struktur und Ästhetik ihres Stammes finde ich immer wieder aufs neue ansprechend - sie bildet lichte Wälder und fühlt sich an den unterschiedlichsten Standorten wohl - ob nass oder trocken, ob Moor oder Industriebrache. Oftmals besiedelt sie als erster Baum Räume, welche vom Menschen stark verändert und sich selbst überlassen wurden. Standorte an denen die Brüche und die Wandelbarkeit der Welt sehr offen zu Tag treten, und an denen gedachte Grenzen besonders fluide erscheinen. Die Birke trägt an diesen Standorten dazu bei, neue Perspektiven und Möglichkeiten zu schaffen - sie verändert die Lebensbedingungen zu Gunsten für viele weitere Pflanzen und Tiere.

Als ich auf der Suche nach einem Namen für diese Seite war, kam es einfach so auf mich zu: Birkenrausch. Nie hätte ich erwartet, dass dieser Begriff nicht schon vielfältig belegt sei. Doch die Suche erbrachte nur einen Naturlagerplatz in der Eifel - gibt es ein besseres Omen?

Willkommen!

©2025 by thomas linss

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